Movement Charter/Inhalte/Rollen und Verantwortlichkeiten

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Mit dem Kapitel zu Rollen und Verantwortlichkeiten in der Movement Charter werden Änderungen vorgeschlagen, um die Wikimedia-Bewegung weiterzuentwickeln. Es wird auch festgestellt, dass bestimmte Arbeitsabläufe ohne größere Veränderungen beibehalten werden können. Diese Entscheidung geht von der Anerkennung der Effizienz und Effektivität bestehender Arbeitsabläufe aus. Mit der Beibehaltung dieser erfolgreichen Praktiken kann das Movement sicherstellen, dass essenzielle Vorgänge funktional und produktiv bleiben. Folglich werden Mitglieder sich auf positive Veränderungen und Steigerung des eigenen Einflusses konzentrieren. Mit diesem Kapitel soll ein Gleichgewicht zwischen Innovationsfreude und Erhalt von bereits Funktionierendem hergestellt werden, um ein eng vernetztes und leistungsstarkes Movement zu schaffen.

Kontext dieses Entwurfs

Einleitung

Entitäten und Stakeholder innerhalb der Wikimedia-Bewegung verteilen und dezentralisieren Rollen und Verantwortlichkeiten so gerecht wie möglich über das Movement.

Gemäß dem Prinzip der Subsidiarität werden Verantwortlichkeiten auf der niedrigstmöglichen Ebene angesiedelt. Davon abgewichen wird, wenn die Ziele einer bestimmten Aktion auf dieser Ebene nicht zufriedenstellend erreicht werden können, wohl aber auf einer höheren Ebene, aufgrund des Umfangs oder der Auswirkungen der Aktion. Für Verantwortlichkeiten höherer Ebene gibt es Gremien, die das gesamte Movement vertreten. Diese sind so aufgebaut, dass Konsens zur Entscheidungsfindung und Rechenschaftspflicht für Ergebnisse entsteht.

Freiwillige

Freiwillige sind der menschliche Kern des Movements. Sie können sich als Individuen dafür entscheiden, die Ziele der Wikimedia-Bewegung zu unterstützen. Im Wikimedia-Kontext sind Freiwillige Personen, die ihre eigene Zeit und Energie Wikimedia-Aktivitäten widmen, ohne ein regelmäßiges Gehalt dafür zu erhalten. Sie tun dies entweder online oder offline, etwa beim Bearbeiten der Projekte, bei Verwaltungsaufgaben, bei Beteiligung an Komitees und bei der Organisation von Veranstaltungen. In einigen Fällen können Freiwillige für ihre Anstrengungen auch eine Vergütung erhalten, etwa durch Kostenerstattungen, Preisgelder, Gadgets, Unterstützungspakete oder Stipendien.

Governance-Struktur

Freiwillige können im Movement individuellen oder kollektiven Tätigkeiten nachgehen und sich offenen Gruppen, Communitys, Projekten, Affiliates oder Hubs anschließen. Die Wikimedia-Bewegung wächst durch das Engagement der Menschen, die freiwillig beitragen.

Verantwortlichkeiten

Freiwillige sind das Fundament, auf dem das Movement gebaut ist. Es könnte ohne die Freiwilligen gar nicht existieren. Ihre Beiträge reichen vom Bearbeiten der Projekte bis hin zum Aufbau von Communitys, um das Movement zu erweitern.

Alle Freiwilligen müssen Regeln und Richtlinien des Movements folgen, wenn sie beitragen. Sie sind für ihr individuelles Handeln verantwortlich, wenn sie an Aktivitäten des Movements teilnehmen, wie in den Verhaltenskodizes festgehalten.

Rechte

  • Das Verhältnis der Freiwilligen mit der Wikimedia-Bewegung ist auf freiwilliger Basis: Es gibt keine Begrenzung der Beiträge, die Freiwillige machen können. Freiwillige sind frei, über die Art und den Umfang der Beiträge zu entscheiden, die sie machen möchten.
  • Alle Freiwilligen haben das Recht, das Movement jederzeit zu verlassen. Sie können Pausen auf unbestimmte Zeit einlegen oder sich zurückziehen, wenn sie der Meinung sind, dass es für sie Zeit zu gehen ist.
  • Es sollte darauf geachtet werden, dass von einzelnen Freiwilligen nicht zu viel gefordert wird. Freiwillige haben immer das Recht, Bitten um weitere Beiträge oder Feedback anzulehnen.
  • Alle Freiwilligen im Movement sollten respektvoll behandelt werden und die Möglichkeit haben, auf gerechte Weise teilzunehmen.
  • Um Freiwilligen ein unterstützendes und lohnendes Umfeld zu bieten, kann es Ansätze für Vergütung geben, etwa Kostenerstattungen, Preise, Gadgets, Unterstützungspakete, Entschädigungen usw.

Communitys

Wikimedia-Freiwilligencommunitys sind Gruppen von Freiwilligen, die online und offline zusammenarbeiten, um Wikimedia-Projekte und -Aktivitäten zu schaffen, zu bereichern und weiterzuentwickeln.

Wikimedia-Communitys gibt es in vielen Formen. Sie können zum Beispiel thematisch, geografisch, sprachlich oder projektbezogen abgegrenzt werden.

Governance

Projektcommunitys sind Gruppen von Menschen, die zu Wikimedia-Onlineprojekten beitragen. Sie haben große Autonomie in ihren eigenen Richtlinien, die den jeweiligen Kontext berücksichtigen, im Rahmen universeller Verhaltensregeln. Diese Autonomie fördert eine gewisse Experimentierfreudigkeit, die neue soziale und technische Herangehensweisen erleichtert.

Communitys bestimmen und befolgen ihre eigenen partizipatorischen Governance-Prozesse, die in jeder Community anders sein können. In einigen Communitys gibt es eine Vielzahl von Komitees und Rollen, um diese Prozesse zu unterstützen und zu beaufsichtigen, etwa Bürokrat:innen, Stewards, Administrator:innen, Mitglieder des Schiedsgerichts usw. Zusammen mit den Communitys sind diese verantwortlich für Richtlinien zu den Inhalten, Erhaltung und Weiterentwicklung der Projekte und Arbeitsabläufe sowie Zusammenarbeiten.

Da die Governance-Struktur jeder Community durch die Community selbst bestimmt wird, gibt es wenig Kontrolle durch eine organisierte Community. Stattdessen gibt es eine Reihe von Leitprinzipien, denen jede Community folgen soll.

Verantwortlichkeiten

Die Communitys sind verantwortlich für das Bearbeiten, die Kontrolle, die Verwaltung und den Ausbau bestehender und zukünftiger Projekte, um Nachhaltigkeit und Wachstum des Movements sicherzustellen. Sie sind auch verantwortlich für die Gestaltung und Umsetzung von Arbeitsweisen und Regeln in ihren Projekten sowie für das Organisieren und Anleiten von Aktivitäten in ihrem Kontext.

Projektcommunitys sind grundsätzlich in Governance-Fragen den eigenen Communitymitgliedern gegenüber rechenschaftspflichtig.

Rechte

Projektcommunitys haben volle redaktionelle Kontrolle über die Inhalte ihres Projekts.

Communitybeteiligung ist ein Kernelement der langfristigen Nachhaltigkeit des Movements. Wenn die Wikimedia Foundation oder der Globale Rat Änderungen einführen, die sich auf Arbeitsabläufe der Communitys auswirken, sollte mit den betroffenen Communitys ein substanzieller und konstruktiver Austausch stattfinden. Solche Änderungen können Veränderungen der Oberfläche oder der Software sein, oder aber globale Projekte, die sich auf Communitys auswirken, etwa die Movement-Strategie, oder Verhaltenskodizes. Einige, darunter Änderungen der Movement Charter, müssen auch zwingend erneut ratifiziert werden.[1]

In Fällen, in denen zentrale konkurrierende Interessen einen solchen Austausch verhindern, muss der Globale Rat oder die WMF erklären, warum der Austausch nicht stattfinden kann. In echten Notfällen kann der Globale Rat oder die WMF direkt durchgreifen, muss aber im Nachhinein eine ähnliche Erklärung dafür geben. Eine Möglichkeit des Austauschs und einer etwaigen Überprüfung (inklusive Rückgängigmachung von Aktionen) wird ebenfalls im Anschluss gegeben. Der Globale Rat und die WMF müssen vermeiden, vollendete Tatsachen zu schaffen, bevor Austausch über Entscheidungen oder Handeln stattgefunden hat.

Informationen und Updates zu Änderungen, die sich wahrscheinlich auf Arbeitsabläufe der Community auswirken, sollten für Communitymitglieder zugänglich und auffindbar sein. Updates können betreffen: laufende Projekte und Chancen, Informationen über WMF oder den Globalen Rat (einschließlich seiner Subkomitees). Communitys haben das Recht auf geeignete Dokumentation, die im Einklang mit den Werten unseres Movements steht. Informationen, die nicht veröffentlicht werden dürfen, da sie vertraulich, privat oder firmenintern sind oder einer gesetzlichen Geheimhaltungspflicht unterliegen, sind von diesen Veröffentlichungen ausgeschlossen.

Körperschaften des Movements

Körperschaften des Movements sind die unabhängigen Organisationen innerhalb der Wikimedia-Bewegung, die einen formellen Prozess zur Anerkennung durchlaufen haben. Sie verfolgen die Wikimedia-Ziele für freies Wissen, halten die Werte des Movements hoch und sind innerhalb ihres anerkannten Bereichs an Entscheidungsfindung und Movement-Strategie beteiligt.

Movement-Körperschaften versammeln interessierte Mitglieder und Freiwillige und bieten ihre Dienste in bestimmten Gebieten ihrer Expertise an. Sie bieten institutionelle Unterstützung, delegieren Aufgaben und stehen Freiwilligen und anderen Körperschaften bei der Entwicklung, Durchführung und Koordinierung von Aktivitäten zur Seite.

Movement-Körperschaften erleichtern das Wachstum und die Erweiterung der Wikimedia-Communitys, indem sie Mitglieder anwerben, Zusammenarbeit und Kooperation fördern, die Fähigkeiten ausbauen und die Communitywahrnehmung verbessern. Sie eröffnen Kommunikationskanäle zu den jeweiligen Communitys und fungieren als deren Vertretungen. Gemäß ihrer Art und ihrem Arbeitsbereich unterstützen sie die Versorgung der Communitys mit nötigen Ressourcen und Hilfsangeboten.

Das langfristige Ziel ist, dass die Ressourcen des Movements über das ganze Spektrum der Movement-Körperschaften verteilt sind und nicht bei einer dominierenden Körperschaft liegen, aber unter der Aufsicht des Globalen Rats und der Wikimedia Foundation. Um das zu erreichen, wird Wachstum in strategischen Bereichen priorisiert werden, sodass eine pragmatische Dezentralisierung entwickelt werden kann.

Globaler Rat

(Anmerkung: Informationen zum Globalen Rat werden zu einem späteren Zeitpunkt des Entwurfsprozesses zu diesem Kapitel hinzugefügt werden. Bitte siehe den Entwurf zum Globalen Rat für die aktuellen Informationen.)

Hubs

(Anmerkung: Informationen zu den Hubs werden zu einem späteren Zeitpunkt des Entwurfsprozesses zu diesem Kapitel hinzugefügt werden. Bitte siehe den Entwurf zu den Hubs für die aktuellen Informationen.)

Wikimedia-Affiliates

Affiliates (Mitgliedsorganisationen) der Wikimedia-Bewegung sind Organisationen des Movements, die durch den Globalen Rat und das von ihm ernannte Komitee oder – vor Beginn des Globalen Rats nach einer Übergangsphase – durch die Wikimedia Foundation formell anerkannt wurden.

Ein Movement-Affiliate kann ein Wikimedia-Chapter mit einer bestimmten geografischen Abdeckung, eine thematische Organisation mit einem globalen oder überregionalen Fokus, aber einem bestimmten Thema, oder eine Usergroup mit regionalem oder thematischem Schwerpunkt sein. Affiliates sind eine zentrale Möglichkeit, wie Gruppen sich innerhalb des Movements organisieren können, um Aktivitäten und Partnerschaften durchzuführen bzw. zu koordinieren.

Governance

Zusammensetzung und Governance eines Affiliates können vom Affiliate selbst nach dem eigenen Kontext und den eigenen Bedürfnissen entschieden werden. Die Entscheidungsfindung obliegt einem Vorstand oder einem vergleichbaren Gremium des Affiliates und das Affiliate ist der Gruppe, die es vertritt, rechenschaftspflichtig – etwa der Mitgliederversammlung. Das Affiliate muss auch mit den Zielen und Werten des Movements übereinstimmen und die Voraussetzungen für Anerkennung erfüllen.

Verantwortlichkeiten

Affiliates sind jeweils für die Nachhaltigkeit der von ihnen unterstützten Communitys verantwortlich und müssen direkt oder indirekt ein oder mehrere Onlineprojekte fördern, indem sie: Inklusion, Gerechtigkeit und Diversität in ihrer Community erleichtern; den universellen Verhaltenskodex aufrechterhalten; und Partnerschaften und Zusammenarbeiten in ihrer Region oder ihrem Themenbereich entwickeln. Affiliates sollen sich mit anderen Körperschaften, die Spenden sammeln, koordinieren, wenn sie selbst Spenden sammeln wollen. Affiliates sind dafür verantwortlich, ihre Arbeit durch öffentlich zugängliche Berichte sichtbar zu machen.

Ein Affiliate muss miteinbezogen werden, wenn ein Hub in seinem Tätigkeitsbereich (sei es aufgrund des Themas oder der Region) vorgeschlagen wird, und wenn Änderungen an Struktur und Governance des Movements vorgeschlagen werden, die sich auf die Arbeit des Affiliates auswirken.

Wikimedia Foundation

Die Wikimedia Foundation ist die Nichtregierungsorganisation (NGO), die rechtlich für die Plattformen für freies Wissen der Wikimedia-Bewegung und für den Betrieb davon sowie die Technik verantwortlich ist. Sie setzt eine Strategie um, die durch fortdauernde Beteiligung und Vertretung aus der gesamten Wikimedia-Bewegung angeleitet wird.

Die Arbeit der Wikimedia Foundation wird durch spezialisierte Körperschaften wie das Wikimedia Endowment und Wikimedia Enterprise ergänzt, die rechtlich eigenständige Organisationen mit eigenen Statuten sind.

Governance-Struktur

Die Governance-Struktur der Wikimedia Foundation (WMF) ist in ihren Statuten festgelegt, die durch Beschlüsse des Board of Trustees und WMF-Richtlinien für das Board of Trustees und WMF-Mitarbeitende ergänzt werden.[2] Das Board of Trustees, das mindestens zur Hälfte aus Vertreter:innen der Community besteht, hat die hauptsächliche Entscheidungskompetenz, ausgenommen an den bzw. die Geschäftsführer:in (CEO) delegierte Aufgaben. Die WMF ist gegenüber ihren Zielsetzungen für freies Wissen und den Wikimedia-Communitys rechenschaftspflichtig. Die WMF informiert die breitere Wikimedia-Bewegung über die allgemeinen Beschlüsse des Board of Trustees und der bzw. des CEO. Die WMF gewährleistet, dass diese Informationen offen und problemlos zugänglich sind.

Die WMF wird von Komitees beraten und unterstützt, die vor allem aus Freiwilligen mit themenspezifischen Kenntnissen und Interessen bestehen, die von WMF-Angestellten bei ihrer Arbeit unterstützt werden.

Verantwortlichkeiten

Die WMF ist verantwortlich für die langfristige Nachhaltigkeit der Wikimedia-Projekte und des Movements. WMF betreibt die Server, auf denen die Wikimedia-Projekte gehostet werden, und leitet die essenzielle Softwareentwicklung. Die WMF ist für die globalen Bannerkampagnen zur Spendensammlung verantwortlich. Die WMF ist außerdem für das Projekt Wikimedia Enterprise verantwortlich.

Die WMF ist verantwortlich dafür, rechtliche Angelegenheiten der Foundation zu klären und die allgemeine Governance zu kontrollieren, etwa die Prozesse rund um das Board of Trustees, die Entwicklung von Jahres- und Mehrjahresplänen sowie den Schutz der Wikimedia-Marken.

Die WMF berät sich mit relevanten Stakeholdern, die von Änderungen der Richtlinien und Statuten betroffen sind. Sofern relevant, bezieht sie externe Rechtsberatung mit ein.

Die WMF wird, zusammen mit dem Globalen Rat, Prozesse schaffen, um sicherzustellen, dass die Spendensammlung auf eine transparente, inklusive und nachvollziehbare Weise koordiniert wird. Der Prozess wird insbesondere die Tätigkeiten verschiedener Movement-Körperschaften klarstellen, um Überscheidungen und doppelte Arbeit zu vermeiden.

Die WMF verfolgt Entwicklungen außerhalb des Movements, die sich auf die Arbeit des Movements auswirken, etwa neue Gesetze oder bedrohte Bevölkerungsgruppen.

Anmerkungen

  1. Es ist vorgesehen, den Link zum geplanten Änderungskapitel anzugeben, wenn der Entwurf bereit ist.
  2. Mitarbeitende schließt auch freie Mitarbeitende mit ein.

Weitergehende Informationen