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Leitmotiv 3: Freies Wissen in der Gesellschaft verankern edit

Wikimedia ist Produkt und Produzent eines gesellschaftlichen Wandels.

Unsere Arbeit findet in einem rechtlichen und gesellschaftlichen Kontext statt. Zugleich verändert Wikimedia diesen Kontext, etwa in der Erstellung und Vermittlung von Bildungsinhalten und einer Debatte über Bildungsziele.

Durch unsere Arbeit gestalten wir aktiv die Rahmenbedingungen zur Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freien Wissens im Dialog und Austausch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen mit.

Ebenso fördern wir innerhalb der Wikimedia-Projekte das Verständnis für die Bedürfnisse der Leser.

Ziel 3: Wikimedia Deutschland ermöglicht es Lesern, ihre Perspektive in die Wikimedia-Projekte einzubringen. edit

3.1. Veränderung für Leser edit

Wikimedia Deutschland erfasst Leserinteressen und trägt dafür Sorge, dass sie in den Wikimedia-Projekten Gehör finden.

Die Wikimedia-Projekte wenden sich an eine umfangreiche und vielfältige Leserschaft. Ihre Perspektive ist wichtig, aber bisher zu wenig berücksichtigt. Sie zu erschließen und so die Perspektive der Communitys auf die eigene Arbeit zu erweitern, dient der Qualität der Projekte.

Wikimedia Deutschland fördert daher eine verbesserte Wahrnehmung von Leserinteressen in den Communitys. Dies kann beispielsweise durch technische Mittel, Erhebungen oder Dialogveranstaltungen erfolgen.

Das Ziel ist erreicht, wenn wir Leserinteressen bündeln können und sie regelmäßig in die Community hineintragen.

Projekte zum Adressieren der Veränderung in 2013: edit

Ziel 4: Wikimedia Deutschland verankert mit neuen Kooperationen das Konzept Freien Wissens auf breiterer Ebene. edit

4.1. Veränderung im Bereich Bildung edit

Wikimedia Deutschland schafft ein Netzwerk von Akteuren, um Freies Wissen im Bildungsbereich (z.B. mittels freier Lehrmaterialien / OER) zu etablieren.

Die Verwendung von Open Educational Resources soll zur Verbesserung des Zugangs zu Bildung auf allen Ebenen führen, doch bisher ist die Erarbeitung dieser freien Inhalte im deutschen Bildungssystem kaum verankert. Es ist wichtig, die Bedeutung von frei zugänglicher Bildung bewusst zu machen und die Vision zu fördern, um die bestehende Bildungslandschaft gerechter und offener werden zu lassen.

Wir engagieren uns in Partnerschaften mit Aktivisten, Lehrenden, Schülern oder Studierenden und setzen Anreize, damit Bildungsmaterialien frei zugänglich und bearbeitbar werden. Kurz: Wir zeigen, dass frei nutzbare Bildungsmaterialien ein bedeutsames gesellschaftliches Thema sind.

Das Ziel ist erreicht, wenn freie Bildungsinhalte auf der Agenda zentraler schulischer Akteure stehen und erste praktische Modellmaßnahmen durchgeführt wurden.

Projekte zum Adressieren der Veränderung in 2013: edit

4.2. Veränderung für staatliche Werke edit

Wikimedia Deutschland verbessert seine politischen Zugänge, um staatliche Werke in freie Nutzung zu überführen.

Bei den urheberrechtlichen Debatten des Jahres 2012 sind für uns wichtige Anliegen wie die rechtssichere Nutzung verwaister Werke kaum berücksichtigt worden. Zudem wurde der angekündigte „Wissenschafts-Korb“ der Urheberrechtsreform auf die nächste Legislaturperiode verschoben. Im Jahr der Bundestagswahl 2013 werden somit wichtige Weichen für die kommenden Jahre gestellt.

Mit Wahlprüfsteinen, Veranstaltungen und Umsetzungsvorschlägen zeigen wir der Politik Wege auf, wie die freie Nutzung staatlicher Werke erreicht werden kann. Gemeinsam mit anderen Interessierten werden wir die Ausgestaltung eines Transparenzgesetzes in Berlin vorantreiben.

Das Ziel ist erreicht, wenn ein eigener Regelungsvorschlag zu staatlichen Werken öffentliche Aufmerksamkeit und Unterstützung erhält.

Projekte zum Adressieren der Veränderung in 2013: edit

4.3. Veränderung auf europäischer Ebene edit

Wir schaffen die Voraussetzungen, um unsere Interessen auf EU-Ebene zu vertreten.

Wichtige Rechtsfragen mit Bedeutung für das Thema Freies Wissen werden EU-weit geregelt. Internationale Abkommen wie ACTA treffen zudem wesentliche Festlegungen, die sich unmittelbar auf die Wikimedia-Projekte auswirken. Daher sind unsere Präsenz auf der europäischen Ebene, die Teilnahme bei Anhörungen und die Vernetzungsarbeit wichtig.

Indem wir das politische Monitoring weit vor der Umsetzung in nationale Gesetze ansetzen, können wir künftig besser dafür sorgen, dass politische Weichenstellungen seitens der EU die besonderen Bedingungen von kollaborativen Projekten im Netz berücksichtigen. Dazu gilt es, mit Initiativen wie EDRI, La Quadrature Du Net zusammenzuarbeiten sowie andere Wikimedia-Organisationen einzubinden.

Das Ziel ist erreicht, wenn als Ergebnis dieser Gespräche ein tragfähiges Modell für unsere Präsenz besteht, die Finanzierung gesichert und die Umsetzung erfolgt ist.

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4.4. Veränderungen bei Partnerschaften edit

Wir führen unsere Kooperationen im Kulturbereich fort und suchen für uns neue Bereiche, um gute Beispiele für den Mehrwert Freien Wissens zu schaffen.

Als Wissensträger und Vermittler sind Institutionen wertvolle Partner. Sofern sie aus rechtlichen oder organisatorischen Gründen keine Beiträge zur Wissensallmende leisten können, benötigen sie konkrete Vorschläge zum Abbau von Hürden – angepasst an ihre jeweiligen Bedürfnisse und Ressourcen. Die Erfahrungen bisheriger Zusammenarbeiten im Kulturbereich sollen für potenzielle Interessenten besser aufbereitet und nutzbar gemacht werden. Zudem möchten wir unsere Partnersuche erweitern: zum Beispiel im Hinblick auf Unternehmensarchive, die anlässlich von Firmenjubiläen Bestände sichten und digitalisieren. Gleichzeitig möchten wir staatlichen Akteuren vermitteln, dass sie nicht auf direkte Erlöse angewiesen sind und in freien Lizenzen ein Instrument finden, um die Reichweite ihrer Inhalte zu erhöhen.

Das Ziel ist erreicht, wenn sich neue Kooperationen aufgrund der direkten Ansprache seitens des Vereins ergeben und eine Nachfrage für unsere Beratungstätigkeit besteht.

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