Inklusionismus
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- Delusionism
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- Transwikism
- Wikidynamism
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- Redirectionism
Der Inklusionismus (lat. includere „einschließen“ über engl. inclusionism) ist eine Philosophie von Wikipedianern, die das Behalten und Anpassen problematischer Artikel deren Löschen vorziehen. Inklusionisten sind außerdem allgemein weniger mit der Frage nach der Relevanz beschäftigt, sondern richten ihr Augenmerk stattdessen auf die Frage nach der faktischen Korrektheit eines Artikels.
Wenn beispielsweise ein Artikel sowohl teilweise guten und teilweise unterdurchschnittlichen Inhalt aufweist, wird ein Inklusionist den guten Anteil als Grund für das Behalten des Artikels ansehen und, wie auch ein Eventualist, darauf vertrauen, dass der Wiki-Prozess den unterdurchschnittlich guten Inhalt mit der Zeit verbessern wird.
Eine häufige Aussage von Inklusionisten lautet „Wiki ist kein Papier“. Da Wikipedia nicht den gleichen Beschränkungen des verfügbaren Platzes unterliegt wie gedruckte Enzyklopädien, gebe es keinen Grund, auf gleiche Art den Inhalt einer Auswahl zu unterwerfen. Üblicherweise verbrauche eine Löschdiskussion gleich viel oder sogar mehr Speicherplatz als der diskutierte Artikel selbst. Die technische Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit von Wikipedia werde durch eine große Artikelanzahl nicht tangiert. Inklusionisten verlangen daher, dass die Kriterien zur Aufnahme von Artikeln möglichst weit ausgelegt werden sollten. Solche über Personen, Orte und Konzepte geringer Relevanz sind nach dieser Sichtweise völlig akzeptabel. Einzelne Inklusionisten gehen so weit, theoretisch sogar die Aufnahme von Personenartikeln über jede einzelne Person auf dem Planeten zu tolerieren.
Von einem deletionistischen oder exklusionistischen Standpunkt aus scheinen Inklusionisten für den Wert von Material und Informationen zu streiten, die minderwertig oder unzureichend belegt sind. Dem halten Inklusionisten entgegen, dass es kaum schade, Material zu erhalten, das einmal verbessert werden könne, wenn bessere Quellen zum Thema verfügbar würden. Wikipedia solle kein schwacher Abklatsch des Brockhaus werden, sondern einmal nicht weniger darstellen als „die Summe alles menschlichen Wissens“. Das Konzept der „Relevanz“, auf das sich ihre Gegner oft beziehen, entspringe nur einem bloßen Aufsatz und sei keine offizielle Richtschnur des Projekts, dem dadurch mehr geschadet werde als genützt.
Inklusionisten wird eine größere Akzeptanz kurzer Artikel und trivialer, nicht-traditioneller oder -akademischer Themen zugeschrieben; dies bringt ihnen den Widerstand derer ein, die strengere Maßstäbe an den Inhalt einer Enzyklopädie anlegen. Oft betrachten Inklusionisten die Wikipedia als völlig neuartiges Projekt zur Speicherung und Ordnung alles menschlichen Wissens. Viele Benutzer würden einen Artikel wie die (hypothetische) „Liste aller Schauspielerinnen, die 1995 in der Harald-Schmidt-Show zu Gast waren“ ablehnen, aber einige Inklusionisten sind starke Befürworter solcher Beiträge, die sie als Beiträge zur Sammlung alles Wissens verteidigen. Ihren Gegnern werfen sie im Gegenzug falsche Unterwürfigkeit unter akademische Standards vor. Konkrete Anhaltspunkte zur Feststellung von Bedeutung und Relevanz existierten nicht.
Der Inklusionismus weist Gemeinsamkeiten mit dem Eventualismus und dem juristischen Begriff der Unschuldsvermutung auf. Die Gefahr einer Aufsplitterung in „ideologische“ Gruppen sollte bedacht werden, ebenso der Umstand, dass viele Wikipedianer weder ausschließlich inklusionistisch noch deletionistisch argumentieren und sich unter Umständen auch dem Mergismus oder einer anderen „Wiki-Philosophie“ verpflichtet fühlen.