Alternative Benutzerhinweise

Anmerkung: Dieser Text wurde am 27. Januar 2005 von 62.134.77.131 auf [1] eingestellt. Siehe auch Interview mit Quellnymphe, Innere Kreise, Soviet Wikipedia.

Die alternativen Benutzerhinweise

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Du hast dich in Wikipedia der freien Enzyklopädie als Benutzer eingetragen. Glückwunsch. Du gehörst jetzt zu den unbekannten Hinterhofschreibern, die für umsonst Artikel schreiben und ins Internet setzen. Das Schöne daran - und das ist es, was dich aufwertet - die Artikel werden dort auch von fremden Personen gelesen.

Du hast sicher von den hohen Idealen gelesen, die die Autoren von Wikipedia treibt, du kennst auch schon einige Regeln: du musst das Urheberrecht beachten, die Neutralität des Textes gegenüber ideologischen und wertenden Standpunkten wahren und dich an die auf zahlreichen Wikipedia-Seiten niedergeschriebenen Regeln, Vorschriften und Konventionen halten. "Sei mutig", heißt es.

Wunderbar. Doch eines Tages wirst du auf jemanden stoßen, der anderer Meinung ist als du, der herausstreicht, was du geschrieben hast oder deinem Text einen Löschantrag oder Neutralitätsverweis voransetzt. Und nun beginnen die Probleme.

Die erste Frage, die du dir in dieser Situation stellen sollst, ist nicht die naive Frage, ob du Recht hast, sondern die knallhart realistische, wen du vor dir hast. Frage als erstes nicht "was ist Wahrheit" sondern, "wer hat die Macht". Du stehst also einer fremden Person gegenüber. Tritt diese Person herrisch auf, macht dir Vorschriften, bombardiert dich mit Abkürzungen (NPOV, BNS, IMH usw.), hast du nicht etwa einen irren "Troll" vor dir, sondern einen "Administrator"; dessen Spezialität ist, sich ungebeten in fremde Angelegenheiten zu mischen. Tritt dieser Andere hingegen bescheiden, zurückhaltend, kompromissbereit und streng sachlich argumentierend auf, ist er ein armes Würstchen wie du.

Wie musst du dich Administratoren gegenüber verhalten?

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Das erste, was du wissen musst, ist, Adminstratoren haben die Macht und wer die Macht hat, muss nicht argumentieren. Er besitzt nicht nur die drei ominösen Knöpfe mehr, mit denen er deine Artikel revertieren, löschen, und deinen Account sperren kann; er dominiert auch das öffentliche Geschehen auf den offiziellen Wikipediaseiten und verfügt über ein Beziehungsnetz anderer Administratoren. Seine Macht - gegenüber so einem armen Würstchen wie dir - ist absolut, er kann machen was er will, und niemand wird ihn daran hindern. So ein Administrator ist praktisch nicht absetzbar, seine Entscheidungen werden nicht angezweifelt oder überprüft, er hält sich an die von ihm selbst aufgestellten Regeln nicht, oder:

  • Er beantragt eine Löschung oder er löscht auf dem Wege der Schnelllöschung ohne Antrag.
  • Er beantragt eine Dauersperrung, oder er sperrt dich beliebig lange selbst, ohne irgendjemanden vorher zu fragen. Widerspruch muss er dabei nicht fürchten, denn wer gelöscht ist, kann bekanntlich nicht mehr widersprechen.

Wikipedia ist keine Demokratie, sondern eine Willkürherrschaft. Man hat keine Rechte. Demokratie ist hier ein Schimpfwort.

Welche Vorschriften musst du gegenüber einem Administrator beachten?

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Wenn du auf einen Administrator triffst, verhalte dich unterwürfig und lernbereit, wenn er dir Vorschriften macht, nimm sie dir zu Herzen.

Die erste Regel in Wikipedia lautet, "halte dich an keine Regeln" und diese gilt für alle Administratoren. Sie selbst hingegen beherrschen das Terrain, indem sie sich ständig neue Ad-hoc-Vorschriften ausdenken und auf ihren offiziellen Wikipedia-Seiten niederschreiben, so wie sie sie gerade brauchen.

Die erste Regel lautet also, ein Administrator tut was er will, ein normaler Benutzer hingegen muss sich akribisch an die Regeln halten, will er seine Überlebenschancen als Autor wahren.

  • Der Administrator wird nicht zögern, wenn ihm etwas nicht passt, deinen Text zu löschen, wenn du ihn wieder in den Artikel einsetzt, beginnst du einen verbotenen "Edit-war".
  • Wenn der Administrator einen Löschantrag in deinen Artikel setzt, waltet er seines Amtes, tust du dergleichen in seinem Artikel, bist du "Vandale".
  • Wenn der Administrator dich anschnauzt, hast du was falsch gemacht, wenn du dich dagegen beschwerst, bist du "Troll" und verstößt gegen die "Wikiquette".
  • Wenn du grundsätzlich das Überwachungs- und Bestrafungssystem der Administratoren anzweifelst, bist du "Demokrat" und, da alle Demokraten wegen "Trollerei" gesperrt worden sind, bist du logisch notwendig der illegale "Klon" eines anderen Demokraten.

In jedem Fall wirst du entweder öffentlich zur Abschreckung an den Pranger gestellt oder dein Account wird heimlich ohne viel Federlesen gelöscht. Die Löschgründe sind dabei so spekulativ und so dürr, dass einem echten Bürokraten die Haare zu Berge stehen würden.

Freunde dich mit Administratoren an

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Wie entkommst du der Willkür?

Das erste, was du lernen musst, ist Anpassung! Wenn du auf einen Administrator triffst, zeige, dass du fleißig bist, versuche ihm zu gefallen; wenn er auf jemanden herumhackt, hacke etwas bescheidener auch auf ihm herum, vertrete öffentlich die Meinung deines Administrators, sei sein Wasserträger, sei ihm zu Diensten.

Wenn du ein paar Monate fleißig warst und dich stets konform verhalten hast, wirst du stimmberechtigt, jetzt hat deine Stimme Gewicht. Nun kannst du so abstimmen, wie es dir die Administratoren vormachen; du kannst dich in Diskussionen hervortun und die Weisheit deiner Herren rühmen. Am Ende wirst du belohnt werden, dein Opportunismus zahlt sich aus, du kannst selber Administrator werden, "Administrator auf Lebenszeit". Dann bist du der Meister und kannst deinen Erbhof verwalten. Dann bist du es, der die Vorschriften macht und die träge Masse der unmündigen Benutzer lenkt. Du bist frei in einer freien Wikipedia.